Der akute Nierenschaden im Krankenhaus ist oft Folge anderer schwerer Erkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit auch trotz Therapie zu versterben kann je nach der “Ausgangssituation“ hoch sein und ist umso höher je mehr Begleiterkrankungen und körperliche Einschränkungen vorbestanden. Es besteht meist eine Unsicherheit bezüglich der Prognose für den Patienten und seine Nierenfunktion. Ein schwerer akuter Nierenschaden ist ein Hinweis für eine erhöhtes Sterblichkeits-Risiko.

Im Rahmen der unklaren Prognose kann eine zunächst zeitlich begrenzte Nierenersatztherapie (Dialyse) begonnen werden. Hierbei sollten klare klinische und patientenzentrierte Ziele (u.a. Lebensqualitätsziele) schon vorher besprochen werden. Die Balance aus Nutzen und „nicht Schaden“ muss berücksichtigt werden. Die zeitliche Begrenzung sollte in Abhängigkeit von der Ursache des Nierenversagens und der Gesamtprognose und im Verlauf angepasst werden.

Ein Vorteil ist, dass Patient (und Familie) einschätzen lernen können, was Dialyse bedeutet. Das klinische Ansprechen kann im Verlauf durch das medizinische Team besser beurteilt werden.

An schon zuvor festgelegten Punkten sollte eine klare Kommunikation über Prognose, Kurz- und Langzeitziele sowie über Pläne für gutes oder fehlendes Ansprechen auf die Therapie besprochen werden.

Emotionale Reaktion der Angehörigen wie in 70% Angst, 35% Depression, 33% Stress, 50% Schwierigkeiten die medizinischen Informationen zu verstehen sind normal und erschweren die Entscheidungsfindung.

Ein palliativmedizinisches Team hilft auf diesem Weg.

Quelle: