Behandlung der fortgeschrittenen Niereninsuffizienz ohne Dialyse
Seit Einführung der Nierenersatztherapie (Dialyse) kann die Medizin die fehlende Nierenfunktion so gut ersetzen, dass Menschen über viel Jahre ein Nierenversagen mit meist recht guter Lebensqualität überleben können. Dies bedeutet für viele Menschen einen Segen und die Chance weiterzuleben.
In den Jahrzehnten seit Einführung der Therapie ist das mittlere Alter der Patienten, bei denen die Therapie begonnen wurde, immer weiter angestiegen. Untersuchungen vor allem in den letzten 10 Jahre zeigten, dass in bestimmten Situationen Menschen von der Therapie weniger oder vielleicht auch gar nicht mehr profitieren. Dies betrifft vor allem Menschen mit ausgeprägten Begleiterkrankungen, hohem Alter und Gebrechlichkeit.
Ein möglicher Gewinn an Lebenszeit könnte durch Zeiten an der Therapie, im Krankenhaus und durch Komplikationen der Therapie eingeschränkt werden.
Diese Seite soll helfen die Chancen, Möglichkeiten und Belastungen abzuwägen.
Akuter Nieren-Schaden
schnell auftretend
- tritt im Krankenhaus oft im Rahmen anderer schwerer Erkrankungen auf
- die Prognose ist oft unklar
- die Sterblichkeit ist hoch
- ein gangbarer Weg ist eine (zunächst) zeitlich begrenzte Nierenersatztherapie – Dialyse zu beginnen
- die Einbindung eines Palliativteams hilft den individuellen Weg zu finden …
Chronischer Nieren-Schaden
langsam über Jahre zunehmend
- die Nierenärzte haben Möglichkeiten die Prognose abzuschätzen
- die Nierenersatztherapie ermöglicht das Überleben
- die Therapie bedeutet aber auch einen starken Eingriff in das weitere Leben und eine hohe Therapielast
- es gibt Situationen insbesondere bei hochaltrigen, hinfälligen Menschen mit vielen Begleiterkrankungen, in denen man Vorteile und Nachteile individuell abwägen sollte
- neben den Nierenärzte hilft die Palliativmedizin bei der Entscheidungsfindung und Planung
- Entscheidungshilfe Dialyse
Patienten-Verfügung
Behandlung im Voraus planen
- Verfügung
- Vorsorgevollmacht
- damit die eigenen Vorstellungen und Wünsche berücksichtigt werden können sollte eine gesundheitliche Vorausplanung erfolgen
- dafür sind Gespräche mit Angehörigen und eine Beratung durch den betreuenden Arzt sinnvoll
- „Gesprächsbegleiter“ helfen wichtige Fragen zu stellen und den „Willen“ gut zu dokumentieren
Palliativ-Medizin
Palliation
- Allgemeine palliativ Versorgung
- SAPV – spezialisierte palliativ Versorgung
- Palliativstation
- Hospiz
- wie finde ich passende Angebote ?
Wie verbreitet sind Nierenerkrankungen in der Bevölkerung ?
1 von 10 Erwachsenen hat eine chronische Nierenerkrankung