Der Beginn eines Nierenersatzverfahrens bzw. einer konservativen Therapie erscheinen einerseits als Extreme der möglichen Herangehensweise, andererseits schließen sie sich gegenseitig nicht aus.

Schon der hinausgezögerte Beginn einer angezeigten Nierenersatztherapie entspricht einem konservativen Vorgehen. Eine engmaschigere, intensivere Begleitung durch das Nieren-Team ist notwendig.

Neben einem verzögerten Start der Nierenersatztherapie gibt es auch die Möglichkeit eines langsamen, vorsichtigen Einstiegs. Für die Hämodialyse (Blutwäsche) bedeutet dies z.B. 2 mal in der Woche oder mit Behandlungszeiten unter 4 Stunden zu beginnen. Ähnliches kann auch für die Bauchfelldialyse gelten, bei der dann zum Beispiel die Therapie nicht jeden Tag in der Woche durchgeführt wird.

Wie lange es den Betroffenen mit solch einer reduzierten Dialysedosis gut geht hängt von vielen individuellen Variablen ab, vor allem aber auch von der eigenen Nierenrestfunktion.

Eine weitere Möglichkeit ist ein begrenzter Therapieversuch. Hierbei kann der Betroffene herausfinden, wie er mit der Behandlung zu Recht kommt bzw. ob sich die erhofften Veränderungen/Verbesserungen einstellen.