Die Palliativmedizin bietet sowohl in der Phase der Entscheidungsfindung als auch bei fortschreitender Erkrankung mit zunehmenden Symptomen Hilfe und Wege an.
Palliativ-Station
Indikation
Bei Unsicherheit bezüglich des Therapieziels (Dilemma Situation) bietet die Palliativstation einen emotional geschützten Raum zum Kennenlernen neuer Handlungsoptionen und Moderation des Entscheidungsprozesses.
Komplexe Symptom- oder Problembelastung mit Notwendigkeit schneller nachhaltiger Hilfe.
Aufwändige ärztliche oder pflegerische Versorgung.
Überforderung und Unsicherheit in der häuslichen Versorgung, wenn zum Beispiel die SAPV nicht mehr ausreicht.
SAPV
Indikation
- bei nicht heilbaren, fortschreitenden und so weit fortgeschrittenen Erkrankung leiden, dass dadurch ihre Lebenserwartung begrenzt ist
- eine besonders aufwändige Versorgung benötigen, die nach den medizinischen und pflegerischen Erfordernissen auch ambulant erbracht werden kann
Anforderungen an die Erkrankung
- Eine Erkrankung ist nicht heilbar, wenn Behandlungsmaßnahmen nicht zur Beseitigung dieser Erkrankung führen können.
- Sie ist fortschreitend, wenn ihr Verlauf trotz medizinischer Maßnahmen nicht nachhaltig aufgehalten werden kann.
- Eine Erkrankung ist weit fortgeschritten, wenn die Verbesserung von Symptomatik und Lebensqualität sowie die psychosoziale Betreuung im Vordergrund der Versorgung stehen und nach begründeter ärztlicher Einschätzung die Lebenserwartung auf Tage, Wochen oder Monate gesunken ist.
Hospiz
Indikation
- Bei einer Erkrankung die progredient verläuft und eine Heilung ausgeschlossen ist und eine palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung notwendig oder von der Patientin bzw. dem Patienten erwünscht ist
- eine begrenzte Lebenserwartung von Tagen, Wochen oder wenigen Monaten besteht
- eine Krankenhausbehandlung nicht erforderlich ist
- eine ambulante Versorgung im Haushalt oder in der Familie nicht ausreicht, weil der palliativmedizinische und palliativpflegerische und/oder psychosoziale Versorgungsbedarf, der aus der Krankheit resultiert, die Möglichkeiten der bisher Betreuenden regelmäßig übersteigt.
- Die Notwendigkeit einer stationären Hospizversorgung liegt grundsätzlich nicht bei Patientinnen und Patienten vor, die in einer stationären Pflegeeinrichtung versorgt werden.
Beenden
einer laufenden Dialyse
- Wenn die Dialysetherapie bei einem dialysepflichtigen Patienten beendet wird, beträgt die mittlere Überlebenszeit 7 Tage und schwankt zwischen 0 und 40 Tagen. Dies hängt unter anderem von der Restfunktion der Nieren ab. Insbesondere eine fehlende Möglichkeit Wasser und Kalium auszuscheiden wirkt begrenzend.